Kunstrasen – Wenn der Rasenteppich die clevere Alternative ist
Kunstrasen oder Rasenteppich im Garten…. Ich höre schon die Hater rufen: „Denk an die Tiere!“, „Die armen Insekten haben kein Zuhause!“, „Betoniere doch gleich alles!“
Ja ja, ihr habt ja alle recht. Natürlich besteht mein Garten nicht nur aus Kunstrasen und natürlich bietet er Tieren viele Grünpflanzen, eine natürliche Hecke und auch viele Blumen. Unter bestimmten Gegebenheiten ist ein Kunstrasenplatz aber doch die bessere Entscheidung.
Warum ich mich für Kunstrasen entschieden habe.
Letztes Jahr im Herbst haben wir begonnen unseren Pool zu bauen. Dieser steht parallel zur Hecke und hat einen Abstand von 120 cm zur Hecke. Ich mag Rasen und hätte ihn am liebsten überall im Garten. Nur braucht dieser Pflege und muss auch gemäht werden.
Normaler Weise kümmert sich darum unser Fred der Mähroboter*, nur mit einem fast 10 m langen Streifen, der nur etwas über einem Meter breit ist, hätte er seine Probleme. Klar könnte man den Streifen von Hand mähen, dann hat man das Schnittgut aber auch im Pool liegen. Das wollen wir natürlich nicht.
Als weitere Alternative stand weißer Kies im Raum, den wir auch am Ende des Pools zum Einfassen des Skimmers nutzen. Nun haben wir aber eine natürliche Hecke, die auch jährlich geschnitten werden muss. Die Reste liegen dann im Kies und sind dort nur schwer wieder raus zu bekommen. Damit fiel Kies auch raus.
Die einzige Alternative, die selbst nicht gepflegt werden muss und sich nach dem Heckenschnitt leicht reinigen lässt, ist Kunstrasen. Der hat an dieser Stelle auch den Vorteil, dass ich ihn so hoch anlegen kann, dass Regenwasser oder aus dem Pool spritzendes Wasser direkt in die Koniferen ablaufen kann. Damit ist der Kunstrasen für uns nicht nur eine Notlösung sondern die perfekte Wahl.
Kunstrasen kaufen – Vorsicht bei der Eingabe der Maße
Auf meiner Suche nach dem richtigen Kunstrasen habe ich mir viele Online-Shops angesehen und Preise verglichen. Dabei ist mir etwas interessantes aufgefallen, bei dem man leicht in die Kostenfalle tappen kann. Wobei das vermutlich nicht mal Absicht ist, sondern einfach ein Problem bei der Berechnung des Zuschnitts.
Ich benötigte beispielsweise eine Stück 1,2 x 10,3 m. Macht also rund 12,36 m². Im dem Shop, in dem mir das Problem aufgefallen ist (Shop wird nicht genannt), kostete der Quadratmeter 24,90 € und insgesamt wären das 307,76 €.
Ich gebe also meine Maße ein und auf einmal stehen da 512,94 €. Warum das? Berechnet wurde zwar eine Länge von 10,3 m aber eine Rollenbreite von 2m, wodurch man auf 20,6 m² und die deutlich höheren Kosten kommt.
Sieht man aber genauer hin, wird einem gleich eine Alternative mit Zuschnitt angeboten. Legt man nämlich drei Stücke mit einer Länge von 1,2 m und einer Rollenbreite von 4 m nebeneinander, kommt man auf 14,4 m² und nur noch 358,45 €. Also Augen auf und genau hinsehen was man bestellt.
Ich habe mich letztendlich für den Kunstrasen Flair 530 von Kunstrasenwelt.de entschieden. Der Preis liegt im Rahmen und es gibt gleich die Möglichkeit, individuelle Maße anzufragen. Die Reste vom Zuschnitt werden dann vermutlich im Shop unter Restposten angeboten oder für die Gratismuster genutzt. So hat mein geliefertes Stück Kunstrasen jedenfalls die tatsächlich benötigten Maße von 1,2 x 10,3 m und es gibt kein Gestückel und auch keine Reste.
Kunstrasen verlegen und einen Kunstrasenplatz im Garten schaffen
Als erstes musste der Streifen ausgeglichen werden. Schließlich haben wir den Pool neu gebaut und dafür musste etwas mehr ausgehoben und anschließend wieder verfüllt werden. Gerade Flächen sind da selten zu finden. Zeitgleich sollte der Streifen etwas angehoben werden, damit sich Regenwasser später nicht am Pool sammelt, sondern in die Koniferen läuft.
Durch den Poolbau stand uns noch reichlich Kies zur Verfügung, den wir dafür auch genutzt haben. Am liebsten hätte ich ihn noch verdichtet, aber die Rüttelplatte kommt am Pool nicht so gut. Also musste das Körpergewicht zum Verdichten reichen.
Abgezogen wurde die Fläche mit zwei versetzt verschraubten Hölzern. Die überstehenden Enden liegen dabei links und rechts auf, während das Brett den Kies 4 cm tiefer abzieht.
Oberfläche für den Rasenteppich glätten
Nach dem Kies folgt noch eine Schicht Sand. Die wurde so abgezogen, dass sie rechts mit dem Rasenkanten abschließt, links aber noch einen Zentimeter unter den Poolsteinen bleibt – Gefälle ist dennoch ausreichend vorhanden.
Auch hierfür wurden wieder Hölzer verschraubt. Rechts bündig und links mit einem Versatz von einem Zentimeter. So kann sich der Kunstrasen später noch aufrichten, selbst wenn die Poolrandsteine darüber sind.
Nach dem ersten Durchgang nochmal alles abtrampeln und verfestigen und anschließend ein weiteres Mal glätten. Übrigens verfestigt sich alles besser, wenn man den Sand und vorher auch den Kies etwas feucht hält.
Unkrautvlies auslegen
Klar, damit durch den Kunstrasen kein Unkraut oder ähnliches wächst, muss Unkrautvlies* ausgelegt werden. Je nach Materialstärke schützt es mehr oder weniger. Je besser es schützt, desto schlechter sickert jedoch Wasser ab.
Uns soll das recht sein und gern kann das Regenwasser in die Koniferen ablaufen. Daher wurde auch nicht gestückelt, sondern das Vlies mit einem Versatz von 20 cm sogar doppelt gelegt. Irgendwie mussten wir mit der Meter-Rolle ja auf 1,2 m kommen.
Kunstrasen verlegen
Dann fing der Kampf an. Ich hatte nämlich die tolle Idee, den Kunstrasen bis über die Betonplatte zu legen auf der die Wärmepumpe steht. Dumm nur, dass die bereits angeschlossen ist und nicht einfach mal zur Seite gestellt werden kann. Zusätzlich sind da auch noch die einbetonierten Pfeiler der Überdachung und der Kunstrasen sollte bündig mit der Blechwand vom selbst gebauten Pumpenhäuschen abschließen.
Egal wie, das wird so gemacht und das muss einfach gehen. Also zwei Spanngurte drum, Schwiegervater breitbeinig über der Wärmepumpe auf der einen Seite, ich auf der anderen und meine Frau hat den Kunstrasen unter die Wärmepumpe geschoben. Was soll ich sagen – klar hat es funktioniert. Aber Bilder gibt es davon natürlich nicht. 😉
Anschließend konnte der restliche Rasen ausgerollt werden. Aber auch hier musste ich noch die Ausschnitte für die Lampenpfeiler machen. Gar nicht so einfach, da der Rasenteppich etwas störrischer als normaler Teppich ist. Er schneidet sich mit dem Cuttermesser aber recht gut.
Das war es dann auch schon und wir haben jetzt zwischen Pool und Hecke einen pflegeleichten Rasen. Etwas muss er sich noch auslegen und wenn es endlich mal richtig warm wird, muss ich vielleicht hier und da mal noch die Ausschnitte anpassen, aber es sieht toll aus und die Qualität des Rasens gefällt uns sehr gut.
Auch die Entscheidung, den rasen bis unter die Wärmepumpe zu verlegen, war richtig. Sieht viel besser aus, als wenn man da jetzt noch die Betonplatte sehen würde.
Unser Pool-Projekt
Hier noch ein kleiner Einblick in unser Pool-Projekt, welches sich immer weiter im ganzen Garten verteilt. 🙂
Momentan ebenfalls in Arbeit ist die Terrasse, die auf dem Foto noch etwas komisch aussieht. Wir haben die WPC-Dielen erstmal nur aufgelegt, damit die Holzbalken darunter belastet werden und sich nicht verziehen. Morgen soll das Wetter besser werden und dann werden die kurzen Stücke passend geschnitten und alle Dielen richtig verlegt.
Rechts neben der Terrasse sieht man noch den Aushub der Terrasse, der nebenbei ausgesiebt und zum Ausgleichen des Bodens genutzt wird. Wenn das abgeschlossen ist, kann der Rasen neu angelegt werden und unser Mähroboter* endlich wieder fahren.