Elektrischer Fräslift mit Messsystem
Elektrischer Fräslift: Nun ist es, wie bei vielen meiner Projekten so „Wenn nicht was besonderes dran ist, ist es nicht von mir.“ 🙂
So kam mir die Idee meine Fräse motorgesteuert zu heben und zu senken. Ich baue Akkuschrauberantriebe für Autos also kann das hier auch kein Problem sein. Zwei Gewindestangen mit befestigten Zahnrädern, eine Kette und ein langsam laufender Motor – viel mehr brauche ich nicht.
Bei der Suche nach einem passenden Motor bin ich bei Ebay auf Hub- bzw. Axialmotoren gestoßen. Diese beinhalten schon das, was ich erst noch hätte bauen müssen.
Eine Weile beobachten wo die Preise so liegen, ein paar verpasste oder zu teure Auktionen und dann hatte ich meinen Wunschmotor (mit eingebauter Endabschaltung) für 23€ inkl. Versand.
Dazu ein alter Trafo, der stufenlos regelbar ist und die Pole umdrehen kann und als zusätzliches Highlight kaufte ich noch ein Längenmesssystem mit externem (ganz wichtig) Display.
Diese gibt es neu schon für 70€ plus Versand (Hub 100 mm). Ich ersteigerte mir allerdings ein „gebrauchtes“ unbenutztes für 64 € inkl. Versand und bis 150 mm. Nun konnte es losgehen.
Kosten für elektrischer Fräslift (inkl. Versand) beliefen sich auf etwa 100€:
- Hubmotor 23€ (ebay)
- Trafo 9,50€
- Längenmesssystem 64€ (ebay)
- Stahlwinkel vielleicht 2€
- diverse Schrauben aus dem eigenen Fundus
Elektrischen Fräslift in den Frästisch einbauen
Rein zufällig habe ich unter der Werkbank (in passender Höhe) ein weiteres Fach, welches die Hebetechnik aufnehmen soll.
Mittig unter der Oberfräse soll eine Stange angebracht werden, die auf einer Seite nur gelagert und auf der anderen Seite mit Motor bewegt wird und so die Oberfräse hebt und senkt.
Warum der Aufbau? Man könnte ja auch den Motor direkt unter die Fräse bauen. Ganz einfach: Der Motor hat je nach anliegender Spannung eine gewisse Hubgeschwindigkeit. Diese wollte ich durch den langen Hebel einfach verringern.
Inzwischen hat sich aber rausgestellt, dass das recht schmale Alu sich sogar hochkant verbiegt. Im Kofferraum liegt schon ein Stück Profilstahl und bei genügend Zeit wird das ausgewechselt.
Auf der linken Seite wird die Alustange nur beweglich gelagert. Das stellt kein großes Problem dar. Stabile Stahlwinkel aus dem Baumarkt (ich bestelle sie im Großpaket im Netz – kann man immer gebrauchen), ein 8er Loch ins Alu und durch alles eine Schraube. Als Gleiter habe ich je noch zwei Kunststoffscheiben eingefügt.
Befestigung des Hubmotors im Frästisch
- Ohne passenden Bohrer etwas umständlicher – vorbohren und dann mit eine Formfräser, der zufällig passt, das Loch auf die richtige Größe bringen.
- Da der Motor beim Heben und Senken leicht ankippt, musste ich das Loch noch mit dem Dremel entsprechend anschrägen. Nicht an dem versetzten Anriss stören. Da die Alustange seitlich am Motor befestigt wird ergibt sich dieser Versatz zur Mittelachse.
- Motor passt
- Der Motor selbst hat bereits Befestigungslaschen und so kamen wieder die Winkel zum Einsatz.
Nun noch den Motor am Trafo anschließen und die Endschalter im Motor einrichten- Fertig.
Aber ganz wichtig für alle, die so etwas in der Art nachbauen möchten: Achtet auf Motoren mit Endschalter oder baut (wenn Ihr es könnt) extra irgendwo welche an oder ein. Die Motoren haben durch ihre große Übersetzung ordentlich Kraft und meiner würde mir problemlos die ganze Fräsplatte aus den Tisch drücken.
Frästisch Messsystem einbauen
Als letztes wird das Messsystem angebracht, was eigentlich keiner weiteren Beschreibung bedarf. Da gibt es das lange Messlineal, welches irgendwo am Tisch befestigt wird und den Schieber, der an der Fräse befestigt werden muss. In meinem Fall habe ich mir eine Stelle gesucht, an der ich in die OF schrauben kann, daran den Schieber befestigt und dass Messlineal nur noch mit Heißkleber fixiert.
Sicher könnte man das Lineal anschrauben, aber diese passt in meinem Fall gerade so zwischen die Arbeitsplatten und kann sich daher schon gar nicht verschieben. Heißkleber hat auch den Vorteil, dass der im Notfall abreißt und das Messsystem im Falle eines Falles vielleicht verschont.
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