Beleuchtung in Bandsäge einbauen

Von Riccardo Düring

Vor langer zeit wurde mein Testbericht zur Westfalia Tisch-Bandsäge veröffentlicht und wie dort geschrieben, fehlte mir etwas Licht. Wer mich kennt weiß, dass ich das so nicht lassen kann. Das Gehäuse bietet Platz, der Ständer Raum für das Netzteil und LED-Bastelkram habe ich immer rumliegen. Es stand also fest, die Bandsäge bekommt eine Beleuchtung. Und da die Arbeiten keinen Lärm machen, konnte das mal wieder eine schöne Nachtschicht werden. Werkstatttür zu, Musik an, Handy für die Bilder bereit legen und schon konnte es losgehen.

Bandsäge von Westfalia
Die Bandsäge von Westfalia ist recht einfach aufgebaut aber arbeitet gut.

Im Dunkeln ist gut munkeln aber nicht gut sägen.

Als erstes aber etwas zur Säge. Ich besitze sehr viele Sägen. Da wären eine Tischkreissäge, eine Kapp- und Gehrungssäge, Handkreissäge mit Akku, Handkreissäge mit Kabel, Akku-Stichsäge*, die Dremel-(Schleif)-Säge und ein Multifunktionswerkzeug mit Mini-Kreissägevorsatz. Ich weiß, das ist schon eine gute Ausstattung, aber eine Bandsäge hatte ich bisher nicht. Ich habe bisher auch noch nie an einer gearbeitet. Mal abgesehen von den großen Metallsägen, an denen ich Wellen bis zu 40cm Durchmesser und Gewichten über einer Tonne gesägt habe. Ich denke, das ist nicht zu vergleichen. Umso neugieriger war ich auf meine erste Bandsäge und nach nach längerer Zeit zum Einrichten auch gnadenlos begeistert. Eine Bandsäge ist cool. Warum hatte ich bisher keine? Großer großer Fehler. Aber nun steht sie ja da. Zwar mit kleinen Problemchen, aber nichts, was ich nicht anpassen könnte. Wie der Einbau einer Beleuchtung

 Ich brauche Platz bei der Arbeit

Also wird als erstes alles abgebaut, was im Weg ist und sich abbauen lässt. Das geht recht schnell und man lernt seine Maschinen besser kennen. In diesem Fall war das nur die Tür mit zwei Schrauben, die verstellbare Bandführung mit drei Verschraubungen, der Bandspanner und die Halterung vom oberen Rad mit fünf Verschraubungen.

Alles ohne Spezialwerkzeug und auch einfach wieder einzusetzen. Aufpassen muss man allerdings bei der Bandspannung. Da ist ein loser Bolzen mit mehreren Federscheiben. Das sollte man nicht auseinander fallen lassen. Der Aufbau ist zwar einfach, aber die Scheiben kullern so gerne unter Schränke.


Wie richte ich die LED’s in der Bandsäge aus?

Wo die LED’s ihren Platz finden sollen, ist in etwa klar. Nur ist die Gehäuseunterseite schräg und das Licht sollte schon mittig auf dem Tisch landen. Erfolgt der Einbau rechtwinklig zum Gehäuse, hilft ein einfacher Winkel. Diesen ans Gehäuse gelegt, zeigt er die Richtung des Lichts an.

Erst wollte ich bis an die vordere Kante, damit ich den Mittelpunkt vom Sägetisch genau erwische. Dann fiel mir jedoch die Bandführung ein und ich habe sie wieder eingebaut, um zu sehen, ob sie irgendwo im Weg ist. Die LED’s wanderten also etwas nach hinten – Lieber nicht ganz die Mitte treffen, als nachher den Schatten der Bandführung auf dem Schnitt zu haben.

Kein Platz zum Bohren

Nun habe ich schon alles ausgebaut und trotzdem passt selbst mein kleiner 10,8V Schrauber inkl. Bohrer nicht rein. Ich brauche unbedingt mal einen Satz kurze Bohrer. Da fiel mir der TwistMeister mit knickbaren Kopf ein und da ich mich für meinen Akku-Bohrhammer mit SDS-Quick-Futter auch mal mit Bohrer mit Sechskantschaft eingedeckt hatte, konnte ich den TwistMeister zum Bohren nutzen. Nicht schön da zu wenig Drehzahl, aber es ging. Wichtig ist es natürlich sich vor dem Bohren eine Zentrierung zu schaffen. Ja, jeder denkt jetzt an den Körner, aber der ist schon lange keine Option mehr für mich. Ich nutze einen Zentrierbohrer. Der ist aus HSS und sehr kurz, daher kann er sich nicht verbiegen und verrutscht auch nicht. Ein tolles Werkzeug.

Auf den Bildern sieht man auch, dass ich mich mit meinen Markierungen ein wenig verschätzt habe. Man sollte schon die Fassung der LED’s berücksichtigen, die brauchen schließlich auch ein wenig Platz. Aber, ich habe es ja noch vorher bemerkt.

Einsetzen der LED’s in die Bandsäge

Als nächstes erfolgt der Einbau der LED’s beziehungsweise der Fassungen. Hier habe ich mich für schraubbare Metallfassungen entschieden. Diese schützen die LED vor mechanischen Beschädigungen und bilden einen Reflektor ohne dabei den Anwender zu blenden. Und ganz wichtig ich habe noch einige davon.

Die LED’s selber sind bei mir kein Problem. Ich habe dafür immer etwas Bastelkram liegen. Dazu mal der Hinweis: die alten Sanikästen aus Werkstätten sind ideal zur Aufbewahrung. Sie bieten viele kleine Fächer, welche sich auch noch in der Größe anpassen lassen. Die Berechnung des Vorwiderstandes ist allerdings schon etwas anderes. Weiß man aber wie, kann das jeder. Ohne hier auf Details einzugehen, möchte ich das an einem Beispiel zeigen.

Als erstes muss berechnet werden, wie viel Spannung nach dem Anschluss der LED’s übrig bleibt. Ich hatte ein Netzteil von 12V und wollte drei LED’s in Reihe zu je 3,2 V betreiben. Bleiben also 2,4 V übrig (12 – 3x 3,2). Diese restliche Spannung wird durch den Strom (Angabe zur LED umgerechnet in Ampere) dividiert. In meinem Fall also 2,4 V / 0,02 A = 120 Ohm. Fertig, der benötigte Vorwiderstand ist berechnet.

LED Vorwiderstand Rechner

Beim Einbau werden die drei LED’s in Reihe untereinander verlötet. Dabei auf die Polarität achten – immer langes Bein an kurzes Bein! Alle Kontakte mit Schrumpfschlauch isolieren und bei der Verbindung mit dem Netzteil den Widerstand einbinden. Dabei fällt mir noch ein wichtiger Hinweis ein: Immer ein stabilisiertes Netzteil verwenden! Das hat einen recht einfachen Grund. Normale Netzteile liefern unter Belastung so um die 12V. Unbelastet kann es deutlich mehr sein. Da die LED’s keine Belastung darstellen, bekommen sie demnach keine 12 V sondern deutlich mehr. Stabilisierte Netzteile gleichen das aus und stellen belastet wie unbelastet immer dieselbe Spannung zur Verfügung.

Bandsäge mit LED Beleuchtung
Nun könnte ich selbst in einer dunklen Werkstatt arbeiten.

Wer an 230 V arbeitet, sollte wissen, was er tut.

Zum Anschluss des Netzteils an 230 V möchte ich meinem Motto treu bleiben und nichts schreiben.

Wer es kann, benötigt keine Anleitung und sollte es in Eigenverantwortung machen. Wer es nicht kann und für recht einfache Arbeiten eine Anleitung benötigt, der sollte lieber die Finger davon lassen.

Ich für meinen Teil habe die LED-Beleuchtung mit dem Einschalten der Maschine kombiniert. Der Rahmen der Bandsäge ist groß genug um das Netzteil aufzunehmen. Passt also locker hinter den Schalter oder lässt sich auch von unten platzieren.

Nach diesem Test konnte ich alles wieder einbauen und habe nun eine Bandsäge mit LED-Beleuchtung.

Das Netzteil stammt übrigens aus einem LED Einbau-Spot. Davon habe ich noch fünf, da ich beim Einbau der Spots in unsere Garderobe beschlossen habe, alle LED’s über ein einzelnes großes Netzteil zu betreiben.

Jedenfalls wäre damit noch genug Material für weitere beleuchtet Maschinen da.